Novembertage

Wie fast in jedem Jahr beginne sich auch in diesem November wieder die Termine zu drängeln. Es gibt einiges rund um die Schulen: Martinsabend, Laternenausstellung, Info von der Schulpflegschaft, Fachkonferenzen in Latein und Geschichte (wo ich als Elternvertreterin) teilnehme, Tag der offenen Tür, Elternsprechtag... es gibt ein paar schöne langersehnte Termine wie ein Saunabesuch mit Freundinnen, ein Strickabend und einige kurzfristig sich ergebende Dinge wie das offene Atelier bei einer lieben Freundin. Das Atelier ist eigentlich ihr Wohnhaus, auch wenn hier nicht wirklich eine Unterscheidung zu treffen ist.



In diesem Beitrag habe ich schon mal ein bisschen was über ihre Arbeit berichtet. Jedenfalls habe ich mich heute nicht von den dunklen Herbstwolken abschrecken lassen und bin in den Nachbarort geradelt, um bei ihr vorbei zu schauen. Ein schöne Abwechslung an diesem ruhigen kinderfreien Sonntag.


In diesem Jahr wird es wieder ein Martinszug geben. Die Kinder, in der Klasse des Sohnes haben Quallen gebastelt, die dann nächste Woche durchs Dorf ziehen werden. Die Eltern dürfen nur hinbringen und abholen und nicht wie sonst mit Glühwein auf dem Schulhof verweilen, was ich etwas schade finde, aber nun gut.

Ein paar Filmtipps möchte ich auch noch unbedingt loswerden. Es gibt ja immer wieder Highlights, die sich in den Mediatheken verstecken. Zwei Filme, waren da für mich in den letzten Wochen sehr eindrücklich. "Freunde" (2020) mit Ulrich Matthes und Justus von Dohnanyi - ein ruhiger schöner und trauriger Dialogfilm mit nur zwei Schauspielern an einem Schauplatz (auch eine Möglichkeit unter Corona Filme zu drehen) und der Film "Alles ist gut" (2018) von Eva Trobisch über eine junge Frau, die vieles mit sich machen lässt, nach außen hin so tut als sei alles in Ordnung und schließlich einen hohen Preis dafür zahlt. Beide Filme finden sich in der ARD-Mediathek.


Da nun bereits die ersten Termine fürs neue Jahr eintrudeln, habe ich mir beim Discounter wieder den kostenlosen Familienkalender mitgenommen und gestalte ihn nun neu. Alte Zeitschriften und Kalender gibt es dafür noch mehr als genug. Meistens schaffe ich es nicht, komplett alle Monate neu zu bekleben, Januar und Februar sind aber nun fertig. 


So ein graues Novemberwochenende lädt wieder ein, sich einen schönen skandinavischen Krimi vorzunehmen. Die ersten Bände von Ragnar Jonasson sind im letzten Winter erschienen. "Dunkel", "Insel" und "Nebel" habe ich begeistert gelesen und nun ist "Frost" bei btb erschienen, in dem Kommissarin Hulda als Nebenfigur wieder auftaucht. Jonasson beherrscht das Spiel, aus verschiedenen Perspektiven zu erzählen und springt virtuos zwischen den Zeiten hin und her. In diesem Band dreht sich alles um den geheimnisvollen Mord in einem ehemaligen Lungensanatorium. Ein ungelöster Fall aus den 1980er Jahren, die viele Jahre später von Helgi, einem neuen Ermittler, wieder aufgerollt wird. In den 1980er Jahren ist das Lungensanatorium bereits geschlossen, man erfährt jedoch in einem Handlungsstrang aus den 1950er Jahren, wie dort die Tuberkulose behandelt wurde und welches Leid diese Krankheit mit sich brachte. Der Band heißt in England und Island übrigens "Der weiße Tod", was einen stärkeren Bezug zur Tuberkulose zeigt als "Frost". Es fällt nicht leicht, den Überblick in Ragnar Jonassons Universum zu behalten, denn hier werden Hinweise und Andeutungen nicht nur in einem Buch gestreut und weitererzählt, sondern über Bücher hinweg Handlungsstränge verfolgt. Das macht die komplette Serie für Krimifans besonders reizvoll. Und ja, von dunkler isländischer Atmosphäre gibt es auch bei "Frost" wieder mehr als genug zu lesen. Wie auch schon die anderen Bücher, liest sich auch dieser Krimi sehr schnell und ist mit knapp 300 Seiten sogar etwas dünner als die anderen Bände. Ein Hingucker im Bücherregal sind die Bände außerdem, denn die schwarz-weiß gestalteten Buchrücken fallen auf! Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!

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