Ausstellung: Margarete Schopen-Richter
Öffnungszeiten: Mittwoch - Freitag 17 - 19 Uhr; Samstag, Sonntag, feiertags 11 - 17 Uhr
Margarete ist in Immerath geboren und in Otzenrath aufgewachsen. Beide Dörfer gibt es inzwischen nicht mehr. Sie sind dem Braunkohletagebau zum Opfer gefallen und wurden abgerissen. Die Bruchstücke der alten Häuser, Alltagsgegenstände, Fliesen und Tapeten hat die Künstlerin gesammelt und in ihre Objekte und Installationen eingebaut.
Die Arbeiten sind eine Auseinandersetzung mit der eigenen Familiengeschichte, bieten dem Betrachter aber auch Raum, sich selbst mit eigenen Erinnerungen und Fragen zu beschäftigen. Mir erscheint es tröstlich, dass hier einige Dinge vor der Zerstörung gerettet werden konnten, die nun in den Kunstwerken weiter leben.
Der wunderschöne große Raum im Dachgeschoss des Schloss Neersen bietet viel Lust und Platz, damit die Kunstwerke gut zur Geltung kommen.
Ganz spannend auch die Annäherung an das Thema "Weihnachten". Im streng protestantischen Elternhaus der Künstlerin wurde das Fest sehr karg und ohne Bling-Bling und Lametta gefeiert. An Kugeln war gar nicht zu denken. Einige ältere Besucherinnen erinnerten sich auch daran, dass in den 1950er Jahren das Fest noch recht einfach gefeiert wurde, mit Lametta und echten Kerzen.
Tapetenreste tauchen in vielen Collagen von Margarete Schopen-Richter auf. Sie sind eng mit Kindheitserinnerungen verbunden, auch mit dem Gefühl von Langeweile, dem stundenlangen Blick auf die Tapeten, dem Verstreichen der Zeit.
Wer in der Nähe wohnt, dem sei diese Ausstellung sehr ans Herz gelegt.
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