Gefühlt ist der Februar nur so dahin gerast, ähnlich vielleicht wie die Sturmböen letzte Woche. Einige Dachpfannen mussten dran glauben. Davor hatten wir einige Tage lang Störungen mit Telefon und Internet und all das scheint nebensächlich und klein angesichts der veränderten Weltlage seit Donnerstag. Zusätzlich gab es Veränderungen bei der Arbeit, die ich auch erst einmal auf die Reihe bekommen musste. Neben all den Dingen, die erledigt werden mussten, Sorgen und Gedanken ist der Blog ja aber auch ein Raum, um die schönen Dinge fest zu halten.
Was gut tut sind die ersten Ahnungen des Frühlings, der sich mehr und mehr zeigt und in wärmenden Sonnenstrahlen spürbar wird. Sehr gerne nutze ich die Logopädie-Stunde des Sohnes für kleine Spaziergänge auf alten Wegen, denn die Praxis liegt in dem Ort, in dem wir 1998 bis 2003 gewohnt haben.
Letztes Wochenende fand die "
Bake Night" statt, die die Kinder mir zu Weihnachten geschenkt haben. In einem Zoom-Meeting mit anderen Hobby-Bäckerinnen und Bäckern wurde uns gezeigt, wie man Macarons herstellen kann. Da stand ich bisher immer staunend davor! Und es hat super funktioniert. Wir haben Macarons mit Schokoladen-Ganache und Lemon-Curd-Füllung gemacht - sehr lecker und viel zu schnell aufgegessen. Eine tolle Möglichkeit, sich an etwas Neues heranzutrauen und etwas mit anderen zusammen zu lernen, ohne die eigene Küche zu verlassen (auch wenn das ja auch mal ganz schön ist).
"
Wunderschön" im wahrsten Sinne des Wortes war auch ein spontaner Ausflug ins Kino mit lieben Freunden ganz am Anfang des Monats. Der Film von Caroline Herfurth berührt viele wichtige Themen gerade auch für junge Zuschauer*innen, ist witzig, traurig, ehrlich und authentisch. Sehr sehenswert!
Ich hoffe sehr, dass ganz bald auch "
Belfast" in meinem Lieblingskino läuft, darauf freue ich mich schon sehr!
Und überhaupt, die echten Begegnungen mit Menschen, die ja so langsam wieder möglich sind, tun sehr gut und ich mag es, sie wieder mehr in mein Leben einzuplanen.
Der neue Roman von Julia Schoch "Das Vorkommnis" nennt sich Biographie einer Frau. Eine chronologisch erzählte Lebensgeschichte darf man allerdings nicht erwarten. Julia Schoch erzählt in Bruchstücken und Erinnerungsfetzen, die sich nach und nach zu einem Ganzen zusammensetzen. Die Geschichte beginnt mit einer ungewöhnlichen Begegnung. Die Hauptfigur, eine Autorin, wird nach einer Lesung von einer ihr unbekannten Frau angesprochen. "Wir haben übrigens denselben Vater!" sagt die Frau - ein Vorkommnis, das die Protagonistin von nun an beschäftigt und nicht mehr loslässt. Die plötzlich aufgetauchte Stiefschwester wirft so einiges an Fragen auf und erst nach und nach ergeben sich Antworten oder eher neue Fragen. Auch der Leser und die Leserin haben in diesem Buch Raum für eigene Assoziationen und Gedanken. Auch wenn das Fehlen eines Spannungsbogens es etwas mühsam macht, beim Lesen dabei zu bleiben, machen es einem die feine Sprache von Julia Schoch und ihre interessanten Gedanken doch leicht, das Buch immer wieder zur Hand zu nehmen.
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