Märztage IV


Die letzte Schulwoche vor den Osterferien. Die Schüler*innen im Gymnasium sollen sich in dieser Woche selbst testen. Das funktioniert auch ganz gut. Alle Tests sind negativ. Das anfängliche Osterregelungschaos hat sich ja dann Mitte der Woche wieder gelegt. Die Osterlogistik muss also doch nicht ganz umgeplant werden. Das wäre ja auch wirklich eine ganz besondere Herausforderung geworden. Immerhin hebt der strahlend blaue Himmel die Laune. Die Vögel zwitschern morgens und läuten den Frühling ein.

Frühling ist ja auch immer Zeit, mal wieder den Kleiderschrank zu sortieren und zu schauen, was zu klein geworden ist (bei den Kindern), was bleiben darf und was gehen kann. Um sozusagen auf einen Streich, mehrere Sachen loszuwerden, habe ich jetzt mal momox fashion ausprobiert. Da kann man ein Paket mit aussortierten Kleidungsstücken packen und bekommt - wie bei den Büchern auch - Ankaufpreise vorgeschlagen. Man muss aber nicht umständlich Fotos der Kleidungsstücke einreichen, sondern einfach nur die Kategorie und die Marke angeben. Die eingeschickten Sachen werden dann überprüft und man bekommt den vereinbarten Preis, wenn die Sachen entsprechend für gut befunden werden. Das geht wirklich schnell und einfach und ich konnte schnell  ein bisschen was loswerden und habe dafür noch Geld bekommen. (not sponsored)

Natürlich habe ich mir auch die Fortsetzung der Ku-Damm-Reihe im ZDF angeschaut. Mit "Ku-Damm '63" beginnen nun die 1960er Jahre. Mitreißende Geschichten und ganz viel Zeit-Kolorit. Nur schade, dass viele Erzählstränge lediglich angerissen werden. So viel Geschichte und Familiengeschichte ließe sich ganz anders und viel ausführlicher darstellen. So bleibt es nur ein kurzer Blick mit zugegeben wirklich anrührenden starken Momenten.

Vielleicht ist es die zunehmende Unsicherheit unserer Zeit, die die Sehnsucht nach festen Strukturen und Abläufen nährt? Ich bemerke, dass ich zur Zeit zu dünnhäutig bin für Romane oder Serien, die traumatische Kindheitserinnerungen beschreiben oder nervenaufreibende Thriller. Stattdessen lese ich mich zurück in eine längste vergessene Zeit, in der so etwas wie "Würde" und "Pflichtbewusstsein" verhandelt wird. Nach "The Crown" hat mich die England-Sehnsucht wieder gepackt und ich lese "Was vom Tage übrig blieb" von Kazuo Ishiguro, in der wunderschönen von Janna Klävers illustrierten Ausgabe der Büchergilde. Das Buch ist nicht nur von außen ein echtes Schmuckstück. Die Sätze Ishiguros sind derart geschliffen, dass ich sie wahrscheinlich vor ein paar Jahren mühsam empfunden hätte, es jedoch nun sehr genieße, mich an ihnen entlang zu hangeln und den Gedanken des Butlers Stevens zu folgen. Ach ja, den dazu gehörigen Film mit Anthony Hopkins und Emma Thompson werde ich mir nach der Lektüre dann auch nochmal anschauen.

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