Januartage III

Gleichzeitig mit der ersten Homeschooling-Woche nistet sich im Rücken unten rechts ein fieser Schmerz ein, der mir vor allem das Bücken schwer macht. Zuerst befürchte ich, dass ich mich irgendwie verkühlt habe, aber es scheint doch der Rücken zu sein, der hier protestiert. Wärme tut auf jeden Fall gut.


Für den Zweitklässler gibt es eine Mappe mit Aufgaben, die Neuntklässlerin hat auch ziemlich viel zu tun, zwischendurch Videokonferenzen und in so gut wie jedem Fach Aufgaben mit Abgabeterminen. Im Netz wurde das "Gejammer" der Eltern mal wieder ziemlich kritisiert. Es ist ja nicht so als würden die Eltern sich darüber beschweren, dass nun ein strenger Lockdown durchzuhalten ist. Aber die Selbstverständlichkeit, mit der erwartet wird, dass vor allem Mütter nun nicht nur ihre eigene Berufstätigkeit, sondern auch die Beschulung der Kinder und die Betreuung jüngerer Kinder gleichzeitig wuppen sollen, ist symptomatisch für die mangelnde Wertschätzung der Familienarbeit, die einem in Zeiten wie diesen ganz besonders entgegenschlägt. Da sollen doch bitte die Kinderkrankentage genommen werden, da soll man sich doch bitte nicht beschweren und das Corona-Kindergeld aus dem letzten Jahr stand eh zur Hälfte dem (sich aus dem Homeschooling raushaltenden) Ex-Partner zu. Danke mal wieder für nichts! Trotz alledem haben wir die erste Woche gut geschafft und der Jüngste konnte seine Mappe mit den Arbeitsblättern am Freitagnachmittag strahlend seiner Lehrerin auf dem Schulhof übergeben.


Meine neue Podcast-Entdeckung ist der Weltwach-Podcast. Der Gründer Erik Lorenz hat eine unheimlich angenehme Art Gespräche zu führen und das in inzwischen 176 Folgen. Immer wieder lernt man im Podcast tolle Weltenwanderer und Abenteurer kennen. Neben Christine Thürmer, von der es auch eine aktuelle Folge gibt, war ich ganz begeistert von Ana Zirner, die allein die Alpen von Ost nach West durchquert hat und Carmen Rohrbach, die einen Winter ganz allein in einer Blockhütte in der Wildnis Kanadas verbracht hat. Der Podcast macht auf jeden Fall Lust aufs Rausgehen und Unterwegs Sein - etwas, das ich in diesem Jahr - soweit es geht - auf jeden Fall öfter machen möchte.

Da ich schon die ersten beiden Staffeln sehr gerne mochte, habe ich mir auch die dritte Staffel Charité in der ARD Mediathek angeschaut. Diesmal spielen die Folgen rund um die Zeit des Mauerbaus in Berlin. Mir war früher gar nicht klar, dass die Charité so nah an der Grenze steht und ich war ganz überrascht, als ich vor ein paar Jahren mit den Töchtern in Berlin  war, dass man vom Hauptbahnhof in ein paar Schritten vor dem Krankenhaus steht.


Im Supermarkt habe ich am Freitag Kräuterseitlinge entdeckt und mir am Samstag daraus ein leckeres Mittagessen gezaubert. Die Pilze sind ja eher fest und lassen sich sehr gut schneiden. Mit einer Zwiebel und einem Rest frischem Spinat, sowie etwas Creme fraiche ist daraus zusammen mit Bandnudeln ein leckeres Essen entstanden. Genau richtig nach einem langen Spaziergang draußen.

Was ebenfalls sehr gut tut, ist der wöchentliche Austausch in unserer Resilienz-Gruppe, die Sandra Bethäuser ins Leben gerufen hat und bei der es übrigens noch freie Plätze gibt. Wir sind mal vier, mal fünf Frauen in verschiedenen Lebenssituationen und tauschen uns aus über aktuelle Herausforderungen, unsere Gedanken zu aktuellen Themen und Lebenserfahrungen. Die Gruppe trifft sich dienstags um 19 Uhr über Zoom. Vielleicht hast du Lust, dabei zu sein.

Nun werde ich gleich eine Apfel-Tarte backen und noch etwas stricken und mich auf die Kinder freuen, die heute Nachmittag vom Papa zurück gebracht werden. Habt eine gute Woche und habt kein schlechtes Gewissen, wenn euch mal alles zu viel wird!

Kommentare

wollsocke hat gesagt…
liebe micha, danke fürs erzählen....eine resilienz gruppe hört sich bereichernd an....magst du mal ein wenig davon berichten?
herzlichst
annette

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