Rezension: Dort, wo die Zeit entsteht

Eine einsame Berghütte, um dort dem Trubel des Alltags und der Arbeitswelt zu entfliehen. Ein schöner Gedanke, wenn ich auch weiß, dass ich eine solche Idee für mich auch ein bisschen unheimlich finde. Ganz ähnlich geht es auch Katharina, die im Roman "Dort, wo die Zeit entsteht" von Claudia Wengenroth die Berghütte ihrer Familie aufsucht, um ein paar Tage Abstand zu gewinnen. Sie fährt ganz unbedarft in die Hütte, die sie aus ihrer Kindheit kennt. Eine spontane Idee, um zwischen Weihnachten und Neujahr nicht erreichbar zu sein. Aber so einfach ist das nicht mit der Entspannung und dem Abschalten. Es tauchen komische Träume auf, die die junge Frau nicht einordnen kann. Die alte Irmelin, eine Frau, die in der Nähe der Hütte wohnt, erzählt ihr von den Rauhnächten und bringt ihr die Mystik der Bergwelt näher.

Schließlich lässt Katharina sich darauf ein und macht sich auf den Weg zu sich selbst. "Dort, wo die Zeit entsteht" ist der erste Roman von Claudia Wengenroth, die bereits einen Gedichtband veröffentlicht hat und selbst als Ärztin arbeitet.

Im Roman wechseln die Perspektiven, mal begleiten wir Katharina, mal Irmelin, mal den Wind, der ums Haus weht. Es entsteht eine schöne, ruhige fast meditative Stimmung, die zu den Rauhnächten passt. Auch wenn ich nicht alle Gedankengänge gut nachvollziehen konnte und immer mal wieder Schwierigkeiten hatte, der Traum- und Bilderwelt zu folgen, in die Katharina eintaucht, hat mir die Atmosphäre der Geschichte sehr gut gefallen. Allemal ein schönes Buch, um es lieben Freundinnen zu schenken und es sich vor dem Kamin gemütlich zu machen.

Das Buch ist bei Diederichs erschienen und wurde mir vom Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

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