All die Bedürfnisse


Für das Wohlbefinden ist es wichtig, dass bestimmte Grundbedürfnisse erfüllt sind. Neben den physiologischen Grundbedürfnissen nach genug Nahrung und Schlaf, zählen das Bedürfnis nach Sicherheit und Zugehörigkeit zu den wichtigsten. Dann folgt Wertschätzung als weiteres wichtiges Bedürfnis und eine Vielzahl anderer Bedürfnisse. Sicher ist es ein Stück weit vom Temperament abhängig, wie groß beispielsweise das Bedürfnis nach Ruhe oder Aktivität ist. Im großen und ganzen sind die Bedürfnisse jedoch universell.
Als kleines Baby sind wir darauf angewiesen, dass unsere Bedürfnisse von unseren Bezugspersonen erkannt werden und angemessen darauf geantwortet wird, dass wir zum Beispiel auf dem Arm genommen werden, zu essen bekommen und getröstet werden. Wenn ein Kind die Erfahrung macht, dass seine Äußerungen, sein Schreien nicht beantwortet wird, hält es oft auch später seine Bedürfnisse zurück, nimmt sie vielleicht im späteren Leben nicht einmal mehr wahr.
Auch wenn wir selbst eine Familie haben und inmitten von Anforderungen und Rollen funktionieren, fallen eigene Bedürfnisse oft weg oder werden zurückgestellt. Die äußeren Umstände zwingen uns dann auf, zum Beispiel unser Bedürfnis nach Ruhe hintenan zu stellen.
Wenn Bedürfnisse häufig zurückgestellt werden, nehmen wir sie irgendwann nicht mehr wahr, sondern fühlen uns nur noch erschöpft. Sichtbar wird das dann zum Beispiel in Ängsten oder einem Gefühl des Genervt-Seins.
Die Befriedigung von Bedürfnissen ist oft nicht so einfach, wenn man in einer Familie lebt oder auch bei der Arbeit an bestimmte Normen gebunden ist. Dann kann man vielleicht nicht einfach, seinem Bedürfnis nachgehen und schlafen oder das Fenster weit öffnen. Hier tummeln sich Konflikte, mit denen wir umgehen müssen, wenn uns die Zugehörigkeit zu einer Gruppe (Familie und Kollegen) wichtig ist. Wer seine Bedürfnisse jedoch nicht einfach kompromisslos durchsetzt, indem er wutschnaubend durch den Raum stürmt und das Fenster aufreißt, sondern als Bitte äußert, doch einmal kurz das Fenster öffnen zu dürfen, wird meistens nicht auf ein Nein stoßen.
Es tut ganz gut, sich ab und zu nochmal daran zu erinnern, in welchen Situationen man sich denn eigentlich glücklich und zufrieden fühlt. Situationen, in denen wichtige Bedürfnisse erfüllt werden (Gemeinschaft, intellektuelle Herausforderung, Entwicklung, Austausch, Anerkennung). Welche Bedürfnisse sind mir besonders wichtig? Und welchen sollte ich vielleicht wieder mehr Platz in meinem Leben einräumen? Dies dann auch bewusst wahrzunehmen und schätzen zu lernen, kann ein wichtiger Schritt zu mehr Zufriedenheit und Wohlbefinden sein.

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