Rezension: Das Unwillkommene willkommen heißen
Es gibt wohl kaum ein Buch, das besser in diese Zeit passt als dieses, denn plötzlich sind wir alle mit dem Unwillkommenen konfrontiert. Die buddhistische Nonne und Meditationslehrerin Pema Chödrön beschreibt in ihrem Buch "Das Unwillkommene willkommen heißen" - erschienen bei arkana, welche Haltung und welche Meditationstechniken ganz konkret helfen können damit umzugehen.
Das Unwillkommene, Krisen, Tief- und Wendepunkte gehören zu unserem Leben. Aber wie können wir mit ihnen umgehen? Wie schaffe ich es, den Mut nicht zu verlieren? Wie kann ich meine Komfortzone verlassen? Wie meinen Mitmenschen mit offenem Gewahrsein begegnen? Pema Chödrön vermittelt die Antworten, die die buddhistischen Weisheitslehren auf diese Fragen haben, sehr verständlich und mit vielen Beispielen aus ihrer Lebenserfahrung. Beispielsweise stellt sie die Tonglen-Praxis vor, eine Atemübung, bei der gerade das Unangenehme und Schmerzhafte angenommen wird.
Sich auf den Weg zu begeben ist ein allmählicher Prozess. Aber wir können immer und überall damit beginnen. Und jetzt, wo die Welt für kurze Zeit still steht, scheint die Gelegenheit dazu besonders gut zu sein. "Das Unwillkommene willkommen heißen" ist ein Buch, das man langsam Kapitel für Kapitel lesen sollte. Vieles möchte durchdacht und durchdrungen werden. Manche Gedanken erscheinen einem, wenn man mit der buddhistischen Lehre nicht so vertraut ist, erst einmal fremd. Pema Chödrön ist jedoch nie dogmatisch. Obwohl sie ein Kloster leitet und viele Jahre Erfahrung als Meditationslehrerin besitzt, sieht sie sich immer noch auf dem Weg und als Lernende, was ihr Buch sehr sympathisch macht. Am Ende des Buches sind praktische Anleitungen und Übungen enthalten, so dass man gleich beginnen kann, im Hier und Jetzt.
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