Rezension: Die Wälder von Melanie Raabe


Spätestens seit ihrem Roman "Der Schatten" gilt die 1981 geborene Autorin Melanie Raabe als ein Shooting Star der deutschsprachigen Krimiszene. In ihrem neuen Thriller "Die Wälder", erschienen bei btb, wird die junge Ärztin Nina aus ihrem Alltag gerissen und begibt sich auf die Spuren eines für sie und ihre Freunde schrecklichen Kindheitserlebnisses. Dafür muss sie zurück in die Wälder, neben denen sie in einem kleinen Dorf aufgewachsen ist. Die Wälder waren gefährlich. In ihrem Zentrum waren sie so schwarz, dass jeder, der einmal in dieses Dunkel blickte, auf immer sein Augenlicht verlor. Zum Glück ist Nina nicht allein. Die Freunde von damals finden wieder zusammen, um das Rätsel zu lösen, dass sie seit ihrer Kindheit nicht ruhen lässt. Die Autorin wechselt immer wieder zwischen Gegenwart und Vergangenheit und nach und nach greifen die Puzzleteile ineinander. Dieser Perspektivwechsel spielt eine zentrale Rolle, denn es wird deutlich, dass das, was Kinderaugen als Wahrheit begreifen, mit den Augen der Erwachsenen ganz anders aussieht. Das wird in vielen Details deutlich, die manchmal auch nur nebenbei erwähnt werden. Sehr gut gefallen haben mir auch die immer wieder eingestreuten Hinweise auf die Musik der frühen 1990er Jahre, die quasi den Soundtrack für dieses Buch liefern. "Die Wälder" ist ein Buch, das man so schnell nicht aus der Hand legen kann. Die Spannung bleibt auf den knapp über 400 Seiten bis zum Schluss erhalten. Volle Empfehlung!

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