Gedanken zum Valentinstag

Seit Wochen ist ja nicht zu übersehen, dass am 14. Februar Valentinstag ist. Und wie in jedem Jahr möchten viele damit nicht allzu viel zu tun haben. "Ach, das ist doch eine Erfindung der Blumenhändler!", "Um an dich zu denken brauche ich doch keinen speziellen Tag!", "Es ist doch albern, sich vorschreiben zu lassen, wann man sich etwas schenkt." Ähnlich wie beim Muttertag gibt es viele Unkenrufe und der Valentinstag wird schlecht geredet.

Ursprünglich geht das Fest auf den heiligen Valentin zurück, der im frühen Christentum trotz des Verbots durch Kaiser Claudius, sein Leben dafür riskiert hat, Paare nach christlichem Ritus zu trauen.
Die Tradition, diesen Tag als einen Tag der Liebe zu begehen, geht bis ins Mittelalter zurück und bereits Shakespeare lässt die Ophelia im Hamlet sagen:

"To-morrow is Saint Valentine’s day,

All in the morning betime,
And I a maid at your window,
To be your Valentine.
Then up he rose, and donn’d his clothes,
And dupp’d the chamber-door;
Let in the maid, that out a maid
Never departed more.“
Shakespeare Hamlet (1600 -1601)

Warum sträuben wir uns davor, diesen Tag als Anlass zu nutzen, unseren Liebsten zu sagen, wie sehr sie uns am Herzen liegen? Ist es nicht vielmehr so, dass wir das viel zu selten tun? Ist es nicht so, dass das im Alltag viel zu oft untergeht, weil Arbeit, Kinder und Haushalt immer dazwischen kommen? Unser Herz zu öffnen und wirklich zu unseren Gefühlen zu stehen, fällt manchmal schwer, denn es macht uns verletzlich. Und wenn wir schon lange zusammen sind, denken wir vielleicht manchmal, es sei nicht nötig, sich einander zuzuwenden, denn der andere kenne doch die eigenen Gefühle. Wer sich jedoch nicht immer wieder bewusst einander zuwendet, blickt irgendwann aneinander vorbei. In einer Zeit, in der uns überall suggeriert wird, dass sich woanders was besseres findet, mag es ja schon fast altmodisch erscheinen, an langen Partnerschaften festzuhalten.


Nein, es müssen kein Diamantring, keine teuren Dessous, keine Reise nach Paris sein. Es geht um die kleinen Dinge. Darum, sich Zeit füreinander zu nehmen, an den Anderen zu denken und das auch zu zeigen, sich etwas Schönes zu überlegen und sich zu öffnen. Vielleicht wäre es ja eine schöne Idee, dem Liebsten mal wieder einen Liebesbrief zu schreiben? Was mag ich an ihm / ihr? Wofür bin ich dankbar? Was wünsche ich mir? Und vielleicht sollten wir einfach öfter mal sagen:

Ich liebe dich! - Es tut mir leid. - Ich glaube an dich! - Danke! - Du schaffst das! - Ich vertraue dir. - ich möchte dich verstehen! - Okay, wir machen es so, wie du es möchtest. - Ich möchte dir helfen! - Du siehst toll aus! - Ich habe dich vermisst. - Ich bleibe bei dir! - Du bist mein Leben! - Ich wüsste nicht, wo ich ohne dich wäre. - Ich will dich! - Erzähl mir von dir? - Ich liebe dich!

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