Wieder mehr lesen, das Wiederentdecken einer lieben Gewohnheit

Zum Welttag des Buches habe ich mir ein paar Gedanken zu meinen Lesegewohnheiten gemacht und ich bin sicher, dass es vielen von euch ähnlich geht. Als Kind habe ich ständig gelesen. Ich erinnere mich an einen ganzen Sommer auf dem Balkon mit "Vom Winde verweht", "Fiesta" am Strand in Zeeland und fast allen Büchern von Simone de Beauvoir. Als das erste Kind da war, wurde es weniger und noch viel weniger als schließlich der tägliche Blick in die sozialen Netzwerke hinzu kam. So vor zwei Jahren, hatte ich dann das Gefühl, das wieder ändern zu wollen, denn ich merkte, dass mir die echten Bücher fehlten. Damals habe ich bei der Aktion Jahr des Taschenbuchs mitgemacht und gemerkt, dass es hilft, wirklich am Ball zu bleiben und sich regelmäßig Zeit zu nehmen.

Wann ist deine liebste Lesezeit?

"Zum Lesen habe ich gar keine Zeit!" ist bestimmt der häufigste Satz zu diesem Thema, aber wie das auch bei anderen Dingen so ist, kommt es auf das Setzen von Prioritäten an. Bringt es mir mehr, auf dem Liegestuhl im Garten ins Smartphone zu schauen oder in ein Buch? Mal abgesehen davon, dass das mit dem Smartphone draußen so eine Sache ist, weiß ich, dass für mich das Erleben von Sprache in einem guten Buch viel wertvoller ist, als der schnelle Blick ins Netz. Für mich kann ich sagen, dass ich im Sommer gerne draußen im Garten lese und ansonsten vor dem Einschlafen. Für dich sind vielleicht andere Zeiten angenehmer.

Was lese ich?

Es macht wenig Sinn, sich durch ein Buch zu quälen, zu dem man keinen Zugang findet. Für die Lesemotivation ist es hilfreich, sich Bücher auszusuchen, deren Autoren man kennt und schätzt oder aber die einen nicht mit ihrer Komplexität und Seitenanzahl überfordern. Ich habe einige Krimiautorinnen, deren Bücher, ich immer gerne lese und bei denen ich es mag, den Lebensweg der Hauptfiguren weiter zu verfolgen. Dazu gehören die finnische Autorin Leena Lehtolainen, die Schwedinnen Camilla Gerbe und Asa Träff und die Dänin Julie Hastrup. Auch die Schreibweise von Donna Leon mag ich sehr. Krimis haben den Vorteil, dass sie (meistens) eine starke Spannung aufbauen und man wissen möchte, wie es weiter geht. Manchmal schaffen das aber natürlich auch andere Bücher. Wenn ich jedoch merke, dass ein Buch mich auch nach dreißig, vierzig Seiten nur langweilt, lege ich es weg und suche ein anderes.

Wie wird daraus eine Gewohnheit?

Eine Gewohnheit ist etwas, das man regelmäßig tut, ohne darüber nachzudenken. Wenn ich also immer wieder, abends irgendwann mein Smartphone weglege und vor dem Einschlafen zum Buch greife, werde ich es irgendwann ganz automatisch tun.
Übrigens finde ich es ja immer ganz schön, irgendwo dann auch die Titel der gelesenen Bücher zu notieren. So hat man nicht nur ein kleines Erfolgserlebnis, sondern auch eine Erinnerungshilfe.

"Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die gewaltigste." Heinrich Heine

In diesem Sinne, nehmt euch ein Buch und leset wohl!

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