Ordnung - innen und außen

Beim Jahr der Möglichkeiten, dem Online-Jahreskurs von Ramona und Nadine, ging es im Februar um das Thema "Ordnung". Es gab viele Denkanstösse, Aufgaben zum Mitmachen und Ideen. Das Thema Ordnung lässt sich ja tatsächlich von vielen unterschiedlichen Seiten beleuchten und angehen. Neben den mehr organisatorischen Tipps, wie man am besten aufräumt und Ordnung hält, hat es ja auch viel mit unserem Innenleben zu tun.
Das ist mir sehr jetzt am Wochenende aufgefallen, das ich zusammen mit unserem Liturgiekreis und 13 Kommunionkindern in der Jugendherberge verbracht habe (leider waren einige krank 😞). Klar könnte man denken, dass Kinder an sich ja gerne mal Chaos verbreiten. Die meisten Kinder waren aber durchaus gut in der Lage, ihre Sachen zusammen zu halten und im Zimmer einigermaßen Ordnung zu halten. Es gab jedoch einzelne Kinder, bei denen sich der Inhalt des Koffers komplett über die Hälfte des Zimmers verteilte. Diesen Kindern fiel es ganz besonders schwer, aufzuräumen und die eigenen Dinge zu finden. Es fehlte eigentlich komplett der Blick für die Dinge und die Wertschätzung der eigenen Sachen. Das Außen spiegelt das Innen. Nicht nur die Wertschätzung der Dinge, auch die Wertschätzung von sich selbst war bei diesen Kinder sehr instabil.
Mich hat es wieder einmal daran erinnert, dass es sich durchaus lohnt, es sich schön zu machen. Wenn ich auf die Dinge achte, die Küche und den Esstisch aufräume und vielleicht auch noch einen kleinen Blumenstrauß oder ein paar Kerzen darauf stelle, gestalte ich nicht nur den Raum, sondern auch das was ich sehe. Ich bin es mir wert, meinem Blick Schönheit zu schenken.
Auch wenn solche Momente in einer großen Familie oft nur von kurzer Dauer sind, lohnt es sich immer wieder, sie zu schaffen. Ich habe mir jedoch auch abgewöhnt, mich darüber aufzuregen, wenn andere Familienmitglieder da einen anderen Blick haben oder anders aufräumen. Während ich beim Aufräumen sortiere, packt der Mann gerne alles in eine Kiste und stellt sie außer Sichtweite. Da kann es dann schon mal vorkommen, dass Dinge neu gesucht werden müssen.
Meinen liebsten Ordnungstipp habe ich auch schon einmal bei der Rezension von "Die magische Küchenspüle" vorgestellt. Eine glänzende Spüle erfreut den Blick und strahlt auf den Rest des Hauses oder zumindest der Küche aus. "Ich weiß nicht warum, aber eine strahlende Spüle lässt Ihren Tag jeden Morgen mit einem Lächeln beginnen." (Marla Cilley)
Letztlich ist das sich Kümmern um die Dinge also auch ein Kümmern um sich selbst und das sollte es uns wert sein. 

Kommentare

einszweidreidabei hat gesagt…
Vielen Dank für das Teilen Deiner Gedanken zum Thema Ordnung. Ich bin ja häufig beruflich mit vielen Kindern und Jugendlichen unterwegs und erlebe es ähnlich wie Du, dass die innere sich oft in der äußeren Ordnung spiegelt. Das ist aber meiner Erfahrung nach nicht immer so. Wir Menschen scheinen da sehr unterschiedliche Bedürfnisse und Ordnungsstrukturen zu haben und ich muss mich in meiner Arbeit immer wieder fragen, was daran mein Anteil ist und was tatsächlich für die Kinder wichtig ist. Auch das, was mir als Chaos erscheint kann für sie eine Stütze sein und das Verteilen von Dingen bedeutet manchmal auch ein "Raum einnehmen" im wahrsten Sinne (das führt natürlich in der Gemeinschaft zu Konflikten) Wichtig finde ich, ihnen immer wieder die Wertschätzung der Dinge, aber auch ihrer Person vorzuleben und zu vermitteln. An einem Wochenende wird sich da vielleicht äußerlich nicht sichtbar etwas verändern, aber innerlich bewegen solche Erlebnisse in den Kindern meist mehr, als wir ahnen. Darum ist auch so wichtig, was Du da ehrenamtlich tust!

Liebe Grüße
Claudia
Sabrina Kunz hat gesagt…
ich mag es auch gerne ordentlich, mit Kids aber oft schwer
Unknown hat gesagt…
Ja, die magische Küchenspüle hat auch mir wirklcih geholfen, viel ordentlicher zu sein - obwohl ich weder die Zonenarbeit mache noch alle Routinen sklavisch befolge.

Das Jahr der Möglichkeiten klingt total spannend!!
Sarah hat gesagt…
Das erinnert mich sehr an Flylady. :-) Meine Spüle scheint zwar nicht sehr oft, dafür konzentriere ich mich aufs Bad. Ist das Bad schön und sauber ist das für mich wie die saubere Spüle.

Und ja, ich liebe kleine schöne "Inseln" - Blumen, Kerzen, eine neue kleine Tischdecke dazu. Auch wenn der Rest des Hauses nicht immer so ordentlich ist, habe ich meine kleinen Ecken oder meinen Arbeitsplatz, die ich schön gestalte.

Liebe Grüße,
Sarah
Sarah hat gesagt…
... ach ja - Marla Cilley ist Flylady. :-D

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