Ein Tag im September

Kurz nach Mitternacht schreit Elias ziemlich laut und ist erst einmal nicht ansprechbar. Das ist so gar nicht meine Zeit und anstatt ihn einfach in mein Bett zu nehmen, schimpfe ich und bin ziemlich sauer. Nach einigem Hin und Her schläft er dann doch in seinem Bett weiter.

Um 4:30 Uhr gibt es die nächste Unterbrechung - jetzt aber unaufgeregt und ruhig. Elias schläft noch zwei Stunden in meinem Bett.

Um 6:30 Uhr stehen wir auf. Heute ist auch der große Sohn früher dran, denn er muss um 7:30 Uhr in der Schule sein, da heute eine mündliche Prüfung in Englisch stattfindet (innerhalb der Oberstufe ersetzt bei den Sprachen einmal eine mündliche Prüfung eine Klausur).

Wir frühstücken und so um 7:40 Uhr sind dann auch der Mann und Linnea unterwegs. Ich dusche, während Elias “Sarah und Duck“ anschaut. Ihn anzuziehen ist wie immer schwierig. Ihm fallen tausend Dinge ein und ich bin zu gereizt, um ruhig zu bleiben. Dabei mag ich gar nicht schimpfen und meckern :-(

Um 8:15 Uhr fahren wir dann mit dem Fahrrad zum Kindergarten. Die Hände werden kalt. Ich habe Turnsachen für den Turnbeutel mitgenommen und wir verabschieden uns bis mittags.

Zuhause schläft die große Tochter noch, so dass ich es erst einmal langsam angehen lasse und in aller Ruhe die Küche aufräume und die erste Waschmaschine anstelle.

Um 9:30 Uhr kommt der Sohn nach Hause - Prüfung geschafft. 5 Minuten später macht er sich schon wieder auf den Weg, denn heute erscheint ein allseits bekanntes Spiel, das er vorbestellt hat und sich abholen möchte.

Ich bügele und schaue meine neue Lieblings-Serie Switched at Birth, danach bin ich weiter mit Wäsche und diesem und jenem beschäftigt. Die Post bringt heute ein Rezensionsexemplar. Der Morgen verfliegt und um kurz vor 12:00 Uhr wird es wieder Zeit, zum Kindergarten zu fahren.

Elias läuft mir freudig entgegen und auch Linnea kommt zum Kindergarten und wir fahren mit Fahrrad und Roller nach Hause. Vor dem Haus wiederholt sich unser tägliches Drama "Ich will nicht abgeschnallt werden!", nach 10 Minuten Warten ist Elias dann endlich im Haus. Für ein weiteres Drama mit dem Titel "Ich will keinen Mittagsschlaf machen!" habe ich heute keine Nerven und lasse ihn direkt unten und fange an zu kochen.

Es gibt Nudelauflauf mit Schinken, Tomaten und ganz viel Käse, das können die angekratzten Nerven gut gebrauchen. Nach dem Essen setzt sich Linnea an die Hausaufgaben und Elias und ich gehen in den Garten. Ein kleines bisschen warm ist die Sonne noch. Es gibt Eis vom Eismann, aber dann wird es uns doch zu kalt.

Die beiden Großen sind inzwischen unterwegs. Tabea hat noch einen Mathematik-Einstufungstest fürs Studium. Elias spielt ganz schön in seiner Malecke und Linnea probiert ihre neuen Aquarellfarben aus. Der Nachmittag bringt mir etwas Ruhe, aber ich bin heute irgendwie nicht gut drauf. Einzig die Aussicht auf den Abend hält mich aufrecht.

Kurz bevor der Mann nach Hause kommt, kommen Tabea und ihr Freund und Elias spielt "Feuerwehrmann Sam". Ich ziehe mich nochmal um und fahre dann mit dem Mann in eines unserer Lieblingsrestaurants. Wir probieren das Menü der Tour de Menü. Zucchini mit Frischkäse und Tomanten-Chutney, Weizen-Risotto mit Gemüse und ein fabelhaftes Eis mit Aprikosenmus - hmmm! Wir haben einen schönen Abend und freuen uns, mal dem Alltag entfliehen zu können.

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