Mal eben ans Meer

Wer in Nordrhein-Westfalen lebt, hat es ja nicht allzu weit an die holländische Küste. Für die zweite Ferienwoche bot sich uns die Möglichkeit, ein paar Tage in einem fest stehenden Wohnwagen zu verbringen. Eine tolle Gelegenheit, mal raus zu kommen und Nordseeluft zu schnuppern. Aber lohnt sich der Aufwand für so kurze Zeit? 
Der Wetterbericht versprach Sonne, also wurden am Mittwoch die Koffer gepackt und am Donnerstag das Auto beladen. Fünf Personen, das heißt zwei Erwachsene und drei Kinder im Alter von fast 2, 8 und 16 Jahren, Koffer, Bettwäsche, Handtücher, und drei Fahrräder machten sich mittags auf die 268 km lange Fahrt. Zielort war der Campingplatz Olmenveld auf Walcheren in Zeeland. Die Fahrt verlief problemlos, nach knapp drei Stunden waren wir da und konnten, nachdem uns die Besitzer alles gezeigt hatten, ausladen. Für fünf Personen erscheint so ein Campingwagen schon recht klein - sage ich als Nicht-Camperin. Aber es ist auf jeden Fall eine günstige Alternative zum Ferienhaus, zumindest bei schönem Wetter. Die Anlage insgesamt macht einen guten Eindruck, es gibt Spielplätze, eine Snack-Bar und ein Restaurant und in der Saison auch Aktionen für Kinder. Super für uns war die feste Umzäunung, so dass unser Kleiner nicht mal eben so loslaufen konnte. Die erste Nacht war ziemlich kalt und wir haben alle ziemlich gefroren. Elias war oft wach, denn so von jetzt auf gleich ins Reisebett zu wechseln, brauchte etwas Gewöhnung. Dafür wurden wir mit traumhaften Wetter belohnt. Fahrräder hatten wir mitgebracht und mussten nur ein Kinderrad ausleihen, was auch ganz problemlos in Seeroskerke geklappt hat. Nach einem etwas improvisierten Frühstück ging es dann Richtung Strand. 
Die Kinder und ich traten den Weg zum Piratenschiff an und unsere Rennradfahrer tourten an den Dünen um die halbe Insel. Nachmittags trafen wir uns dann wieder im Olmenveld. 
Leider war der nächste Tag sehr regnerisch und klarte erst am späten Nachmittag auf. Uns blieb nichts anders übrig, als viel Zeit im Wohnwagen zu verbringen und die Stimmung war geknickt. Leider hatte ich die Gummistiefel für Elias vergessen, sonst wäre er beim Pfützen-springen nicht völlig nass geworden, aber er hatte auch so seinen Spaß. Den letzten Tag nutzten wir dann noch einmal für eine kleine Fahrradtour und machten uns danach ans Packen. Ich liebe ja diese Ecke der Niederlande, habe dort fast alle Kindheitssommer verbracht und finde, dass die wunderschönen kleinen Häuser und Gärten einen seelenberuhigenden Einfluss ausüben. Aber lohnt sich so ein Kurztrip für ein paar Tage?
1. Es gilt zu bedenken, dass man mehrere Ladungen Wäsche zusätzlich waschen muss.
2. Kleine Kinder brauchen Zeit zur Gewöhnung an einen neuen Ort. Das kann unruhige Nächte geben.
3. Es funktioniert nur, wenn jeder auch mal Zeit für sich hat und das ist bei so wenigen Tagen schwieriger als bei zwei Wochen.
4. So etwas wie Erholung kommt erst mal nicht auf, da ja auch wir alle neuen Eindrücke verarbeiten müssen. 
5. Ich vermute, dass diese Kurzreise das nächste Mal besser verläuft, denn die Fallstricke sind jetzt bekannt, wir kennen uns aus und können direkt anfangen zu genießen.
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Also, wenn beim nächsten Mal Mama-Zeit ganz fest eingeplant wird, fahre ich nochmal mit.

Kommentare

linnea hat gesagt…
Ich finde Kurzreisen auch immer einen Balance-Akt. Mittlerweile ist unser Weg an die Ostsee glücklicherweise so kurz, dass wir problemlos ohne Übernachtung hinfahren, das entspannt alles sehr :). Hast du meine Mail bekommen? Du hast Crabbelschuhe gewonnen, bitte melde dich deswegen nochmal kurz bei mir :)
Linnea
frau siebensachen hat gesagt…
hach, das haben wir auch schon ein paar mal gemacht, sogar schon für nur einen tag! mal rauskommen und am meer sein tut einfach gut!

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